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Werner Tübke

Geboren: 1912 in Schönebeck an der Elbe;
Gestorben: 2004 in Leipzig.

Ausbildung und Studium

1939-1940privater Zeichenunterricht bei Karl Friedrich in Magdeburg
1946-1947Malerlehre in Schönebeck mit Besuch der Meisterschule für das Deutsche Handwerk Magdeburg, Fach Malerei
1948-1949Studium an der Hochschule für Graphik und Buchkunst in Leipzig, u.a. bei Elisabeth VoigtWalter Arnold und Ernst Hassebrauck
1950-1952Studium der Kunsterziehung und Psychologie an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

Das Werk

Werner Tübke gehörte zu den bedeutendsten Künstlern der DDR und gründete gemeinsam mit Wolfgang Mattheuer, Hans Mayer-Foreyt und Bernhard Heisig die „Leipziger Schule“. Anfang der 1960er Jahre wurde seine Kunst zunehmend öffentlich wahrgenommen, er unternahm Studienreisen in die Sowjetunion und nach Italien. An seinem berühmtesten und größten Werk, dem „Bauernkriegspanorama“ in Bad Frankenhausen, arbeitete er zwölf Jahre lang. Das monumentale Rundbild misst 14 mal 123 Meter. Weitere Großaufträge Tübkes sind die Allegorie „Arbeiterklasse und Intelligenz“ für die Karl-Marx-Universität in Leipzig im Jahr 1970 und ein Polyptychon mit dem Titel „Mensch – Maß aller Dinge“ für den Palast der Republik in Berlin im Jahr 1974. Werner Tübke bezieht sich auf die altdeutschen und italienischen Meister, um einen auf seine Art realistischen Bildkosmos im Stil der Renaissance oder des Manierismus zu schaffen. Zentrales Thema von Tübkes Malerei ist der Mensch. Immer wieder taucht aber auch die Figur des Narren, ebenso wie die Marionette oder der Harlekin in seinen komplexen Kompositionen auf. Alles ist Eitelkeit und die ganze Welt ist Bühne, das scheinen seine Gemälde zu verkünden.

Lehrtätigkeit

1952-1954wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Bildende Kunst am Zentralhaus für Laienkunst Leipzig
1955-1957erst Assistent, dann Oberassistent im Grundlagenstudium an der Hochschule für Graphik und Buchkunst Leipzig
1964Berufung zum Dozenten an der HGB Leipzig
1972Ernennung zum ordentlichen Professor mit Übernahme des Lehrstuhls für Malerei an der HGB Leipzig
1973-1976Rektor der HGB Leipzig
1984Gastprofessur der Internationalen Sommerakademie in Salzburg

Ausgewählte Ausstellungen

1977documenta 6, Kassel
1999Retrospektive, Panorama Museum in Bad Frankenhausen

Auszeichnungen und Ehrungen

1958Gewinn des Wettbewerbs zur Gestaltung der Wandbilder im Leipziger Hotel „Astoria“ zum Thema „Fünf Kontinente“
1970Gewinn des Wettbewerbs zur Gestaltung des monumentalen Wandbildes „Arbeiterklasse und Intelligenz“ in der Universität Leipzig
1971Kunstpreis der Stadt Leipzig
1972Goldmedaille der Grafikbiennale in Florenz
1977Hauptpreis Malerei der 2. Triennale der Kunst sozialistischer Länder in Sofia
1980Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste der DDR
1982Mitglied der Königlichen Akademie der Künste Schwedens, Stockholm
1983Mitglied der Akademie der Künste der DDR/zu Berlin
1985Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig
1988Ehrenmitglied der Akademie der Künste der UdSSR
1989Ehrenmitglied der Serbischen Akademie für Kunst und Wissenschaft, Belgrad