Geboren: 1921 in Kratzau, Tschechoslowakei; Gestorben: 2013 in Halle an der Saale.
Studium
1936-1940
Studium als Textilmusterzeichner an der Kunstschule des nordböhmischen Gewerbemuseums in Reichenberg
1940-1941
Hermann-Göring-Meisterschule für Malerei in Kronenburg in der Eifel
Das Werk
Willi Sitte war ein deutscher Maler und Grafiker. Mit der Verschmelzung von Politik und Kunst vollzog er den großen Wendepunkt in seinem Schaffen. Er wurde zum Mitbegründer und einflussreichsten Vertreter des Sozialistischen Realismus. Sein Werk ist von figürlichen Darstellungen bestimmt. Seine schwungvolle Malerei und sein starker Pinselduktus wirkten teilweise fast barock. Seine malerische Stärke lag in der malerischen Wiedergabe der Haut, des Inkarnats und der Muskeln. Sitte arbeitete an großformatigen und kraftvoll farbigen Malereien von liebenden Paaren, Badenden und Sportlern. Die expressiven Körperdarstellungen als Ausdrucksträger gesellschaftlicher Aussagen und politischer Ideen provozierten das Kunstpublikum oft. Während des Zweiten Weltkrieges leistete er Kriegsdienst in der Sowjetunion und in Italien. Nach seiner Rückkehr nach Kratzau wurde er 1946 aus der Tschechoslowakai vertrieben. Danach lebte er in Halle, wo er 1947 in die SED eintrat. Im Jahr 1964 wurde er in den Zentralvorstand des Verbandes Bildender Künstler Deutschlands gewählt. Bis heute fließen in Kritiken zu Sittes Werken oft nicht nur künstlerische Aspekte, sondern auch politische Beurteilungen ein.
Lehrtätigkeit
1951
Lehrauftrag an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein, Halle
1959
Berufung zum Professor, ebenda
1975-1987
Direktor der Sektion Bildende und Angewandte Kunst der Hochschule für Industrielle Formgestaltung in Halle
Ausgewählte Ausstellungen
1977
documenta 6, Kassel
Auszeichnungen und Ehrungen
1953/1954/2008
Kunstpreis der Stadt Halle
1964
Kunstpreis der DDR
1968
Käthe-Kollwitz-Preis
1979
Nationalpreis der DDR erster Klasse für Kunst und Literatur