Geboren: 1840 in Paris;
Gestorben: 1917 in Meudon, Frankreich.
Ausbildung und Studium
1853-1857 | Studium an der École Spéciale de Dessin et de Mathématiques in Paris, Ausbildung zum Steinmetz und Gießer |
bis 1859 | Rodin versucht in diesen Jahren dreimal, an der École des Beaux-Arts in Paris aufgenommen zu werden und scheitert jedes Mal, er arbeitet derweil als Stuckateur und Goldschmied |
1864-1871 | Auguste Rodin arbeitet an groß angelegten Bauplastiken im Atelier von Albert-Ernest Carrier-Belleuse, Paris |
1872-1874 | Weiterführende Studien im Atelier van Rabourg in Brüssel, Belgien |
1875 | Studieneise nach Florenz und Rom, intensive Beschäftigung mit dem Werk Michelangelos |
Das Werk
Der französische Bildhauer Auguste Rodin gilt als ein bedeutender Wegbereiter der Moderne, der neue Maßstäbe vor allem auf dem Gebiet der Plastik und der Skulptur setzte und die Kunst seiner Nachfolger auf verschiedenste Weise beeinflusste. Im Gegensatz zu anderen großen Bildhauern seiner Zeit widersetzte er sich dem vorherrschenden idealisierenden Akademismus und versuchte sich in neuen Darstellungsformen. In den Jahren 1876/77 beschäftigt sich Rodin mit den gotischen Kathedralen, woraufhin das von ihm illustrierte Buch „Die Kathedralen Frankreichs“ veröffentlicht wird.Durch die Bekanntschaft mit dem Bildhauer Aimé Jules Dalou erlangt Rodin Zugang zu dem Kreis der Symbolisten um den Dichter Stéphane Mallarmé, von dem er in der Folgezeit gefördert wird. Inhaltlich ist Rodins Werk vom Symbolismus stark beeinflusst, suchte der Pariser Künstler doch menschliche Emotionen und nicht das Erzählerische in den Vordergrund zu stellen.1883 lernt Auguste Rodin die junge Bildhauerin Camille Claudel kennen. In der künstlerischen Auseinandersetzung ist die Beziehung für beide schöpferisch ungemein anregend und inspirierend, wenngleich sie menschlich überwiegend von Schmerz und Frustration geprägt ist, bis es 1898 zum Bruch kommt. Ab 1894 lebt und arbeitet Rodin in Meudon bei Paris. Mit Werken wie „Der Denker“, „Der Kuss“ oder „Die Bürger von Calais“ schuf er Ikonen der Moderne, die bei den Zeitgenossen häufig auf Unverständnis stießen. Dennoch gelang ihm kurz nach 1900 der internationale Durchbruch. Auguste Rodin erhebt das „non-finito“ zu einer selbstständigen Stil Darstellungsform. Die Figuren und Gruppen sind dabei manchmal nur soweit durchgestaltet oder aus dem Block herausgearbeitet, dass das Wesentliche angedeutet und bloßgelegt ist. Das Unvollendete, Fragmentarische wird dabei zu seinem stilistischen Mittel. Das Kunstschaffen Rodins, das auch zahlreiche Arbeiten auf Papier, insbesondere Aquarelle einschließt, ist gekennzeichnet durch die Konzentration auf das Wesen des Dargestellten und die ausdrucksvolle Lebendigkeit der Form und der Oberflächen. Anfang des 20. Jahrhunderts ist Rainer Maria Rilke als Rodins Privatsekretär tätig. Im Jahr 1907 kauft Rodin das Hôtel Biron, in dem er ein weiteres Atelier einrichtet. Nach seinem Tod eröffnet dort 1919 das Musée Auguste Rodin. Rodin hatte dem französischen Staat seinen künstlerischen Nachlass vermacht.
Ausgewählte Ausstellungen
1879 | Salon, Paris |
1889 | Gemeinschaftsausstellung mit Claude Monet |
1890 | Ausstellung im Salon der Nationalen Kunstgesellschaft |
1893 | Ausstellungen in den Salons der Nationalen Kunstgesellschaft in Chicago und in München |
1900 | 171 seiner Werke werden im „Pavillon Rodin“ auf der Weltausstellung in Paris ausgestellt |
Bis heute wurde das Werk Rodins in zahlreichen internationalen Ausstellungen und Retrospektiven gezeigt.
Auszeichnungen und Ehrungen
1902 | Ernennung zum Ehrenmitglied der Dresdner Kunstakademie |
1905 | Ehrendoktorwürde der Universität Jena |
1910 | Großoffizier der Ehrenlegion |
1976 | Benennung eines Kraters auf dem Merkur nach ihm |
1996 | Benennung eines Asteroiden nach ihm |