Geboren: 1884 in Rottluff (heute ein Stadtteil von Chemnitz); Gestorben: 1976 in Berlin.
Studium
1905-1906
Architekturstudium an der Sächsischen Technischen Hochschule in Dresden
Das Werk
Karl Schmidt-Rottluff war ein deutscher Maler und Grafiker der Expressionismus. Zusammen mit Ernst Ludwig Kirchner und Erich Heckel gründete er die Künstlergruppe „Die Brücke“. Als freier Künstler hängte er seinem eigentlichen Namen Schmidt den Namen seines Geburtstortes Rottluff an. Im Ersten Weltkrieg diente er in Russland und Litauen. Während seines Militärdienstes entsteht ein Zyklus von religiösen Holzschnitten, in dem Schmidt-Rottluff die Schrecken des Krieges verarbeitet und der als sein grafisches Hauptwerk gilt. Anfangs war Schmidt-Rottluffs Werk noch deutlich vom Impressionismus beeinflusst. Von seiner früheren Motivwahl skandinavischer und norddeutscher Landschaften nahm er Abstand und wandte sich immer stärker geometrischen Formen zu. Sein Stil beruht auf dem Zusammenwirken starker, ungebrochener Farben. Es finden auch kubistische Elemente und Formen ihren Niederschlag in seinen Arbeiten. Karl Schmidt-Rottluff wurde von den Nationalsozialisten diffamiert. 1933 galten seine Werke als „entartet“, 1936 erhält er Ausstellungsverbot, 1941 Malverbot. Hunderte seiner Werke wurden in den Museen beschlagnahmt, einige vernichtet. Sein Spätwerk schließt motivisch an die expressionistische Phase an, ist farblich jedoch differenzierter und weniger intensiv. Er sammelte Volkskunst indigener Stämme Afrikas und Ozeaniens. Stammesmasken übten eine große Anziehungskraft auf ihn aus und dienten ihm für zahlreiche Bilder als Modell. Anlässlich seines 80. Geburtstages schenkt er der Stadt Berlin die in seinem Besitz befindlichen Werke der Brücke-Künstler. Daraus entsteht 1967 das „Brücke-Museum“ in Berlin-Dahlem.
Lehrtätigkeit
1947-1954
Professur an der Hochschule für Bildende Künste Berlin
Ausgewählte Ausstellungen
1904
Kunsthütte Chemnitz
1911
Galerie Commeter, Hamburg
1912
„Sonderbund Ausstellung“, Köln
1914
Berliner Freie Secession
1936
letzte Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbundes im Kunstverein Hamburg
1946
Städtische Kunstsammlung zu Chemnitz, Schlossberg-Museum
1955
documenta 1, Kassel
Zahlreiche internationale Retrospektiven.
Auszeichnungen und Ehrungen
1929
Villa Romana-Preis, Studienaufenthalt in Rom
1931
Mitglied der Preußischen Akademie der Künste
1946
Ehrenbürger der Stadt Chemnitz
1955
Cornelius-Preis der Stadt Düsseldorf
1956
Verleihung des Ordens „Pour le Mérite“ für Wissenschaft und Kunst