Geboren: 1883 in Döbeln, Sachsen;
Gestorben: 1970 in Radolfzell, Bodensee.
Biografisches
Während seines Architekturstudiums in Dresden begann Heckel autodidaktisch zu Malen.
Mit seinen Mitstudenten Karl Schmidt-Rottluff, Fritz Bleyl und Ernst Ludwig Kirchner gründete er 1905 die Künstlergruppe „Die Brücke“ und gab sein Architekturstudium auf.1910 folgte ein Umzug nach Berlin und im Jahr 1913 löst sich die „Brücke“ schließlich auf.Im Ersten Weltkrieg dient Heckel als freiwilliger Krankenpfleger. Zurückgekehrt nach Berlin wird Heckel Gründungsmitglied des Arbeitsrates für Kunst und ist vorübergehend auch Teil der „Novembergruppe“. Die Nationalsozialisten diffamieren Erich Heckel als entarteten Künstler. Heckel gelingt die Etablierung in der deutschen Museumslandschaft, seine Werke finden nun Eingang in öffentliche Sammlungen. Seinen Lebensabend verbrachte er zurückgezogen am Bodensee. Vor seinem Tod übergab er einen Großteil seines Werks in Form von Schenkungen und Stiftungen an öffentliche Sammlungen.
Das Werk
Der deutsche Maler und Grafiker Erich Heckel gilt als einer der Hauptvertreter des deutschen Expressionismus. Sein Lebenswerk umfasst über 1000 Gemälde, von denen allerdings der größere Teil vor allem des Frühwerks zerstört oder verschollen ist. Der Stil seiner frühen, pastosen Bilder ist angeregt von Vincent van Gogh und dem französischen Post-Impressionismus. Ab 1908 ist ein Übergang zu einer flächigen Malerei mit flüssigen Farben festzustellen. Um 1910 stellt sich ein ausgeprägter Gruppenstil der „Brücke-Künstler“ ein. Ihr Thema war der Akt in freier Bewegung in freier Natur. Heckels Bilder zeigen ab jetzt die scharfen, spitzen Formen und übersteigerten Farben des Expressionismus. Die reinen Farben werden später gebrochen, die Formen verwinkelt. Ein Bedürfnis nach psychologischer Durchdringung der Figuren ist zu spüren.In der Druckgrafik fand Heckel schon sehr früh zu hoher Eigenständigkeit. Heckels Abscheu vor den Greueln beider Weltkriege schlägt sich in unzähligen Holzschnitten, Radierungen und Lithographien nieder.
Lehrtätigkeit
1949-1955 | Lehrtätigkeit an der Hochschule für Bildende Künste in Karlsruhe |
Ausgewählte Ausstellungen
1914 | Werkbundausstellung, Köln |
1918 | Ausstellung mit der „Novembergruppe“, Berlin |
1947 | Hamburger Galerie der Jugend |
1955 | 1. documenta in Kassel |
Auszeichnungen und Ehrungen
1953 | Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland |
1957 | Kunstpreis der Stadt Berlin |
1961 | Großer Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen |
1962 | Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg |
1965 | Verleihung der Ehrendoktorwürde der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel |
1967 | Pour le mérite für Wissenschaft und Künste |